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Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Senne

Andacht zum Wochenspruch Epheser 2,8

Image by Paul KIm from Pixabay

Wie Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen, ereignet sich wohl auf unterschiedliche Art und Weise und auf vielen, verschiedenen Wegen: Der eine ist in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und dort praktisch mit dem Glauben groß geworden; die andere ist vielleicht nach der Konfirmation in der gemeindlichen Jugendarbeit hängengeblieben und hat dort den Glauben kennen gelernt. Einige sind vielleicht auf einer Evangelisation oder einer anderen missionarischen Veranstaltung durch einen charismatischen Prediger oder Predigerin angesprochen worden; andere hat vielleicht ein Schicksalsschlag dazu gebracht, intensiver über Gott und das Leben nachzudenken. So vielfältig und unterschiedlich die Wege sein mögen, wie Menschen zu Jesus Christus finden, so einmütig ist doch die protestantische Erkenntnis, dass wir das nicht aus uns können. Luther erklärt in seinem kleinen Katechismus zum dritten Artikel des Glaubensbekenntnisses: „Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten;“ (vgl. eg 855.2).

Auch der Wochenspruch aus Epheser 2 stimmt in diese Erklärung Luthers ein:
„Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
Dies ist die klassische Rechtfertigungslehre der protestantischen Kirche, wie sie von Paulus formuliert (vgl. Röm. 3, 28) und später von Luther und den anderen Reformatoren neu entdeckt wurde (vgl. CA IV in eg 857): Der sündige Mensch wird von Gott angenommen allein aus Gnade und im Glauben! Diese Rechtfertigungslehre steht im Zentrum evangelischer Theologie und ist der Artikel, mit dem die Kirche steht und fällt! Aber stimmt das heute noch so? Können die Menschen heutzutage und auch die Kirche noch etwas mit der Rechtfertigungslehre anfangen?

In unserer ach so modernen Leistungsgesellschaft gilt doch, auch wenn nicht immer laut und deutlich ausgesprochen: Haste was, dann biste was! Exemplarisch möchte ich an den Werbespot erinnern, in welchem sich zwei alte Schulkameraden mit ihren Statussymbolen zu übertrumpfen versuchen: Mein Haus, mein Auto, mein Boot! Folgen dieser Hast und Eile, etwas gelten zu wollen und zu müssen sind Leiden an Sinnlosigkeit, Burn-out-Syndrome und Depressionen!

Der Glaube an Jesus Christus ist die radikale Preisgabe des Sich-Rühmens, des Geltenwollens aus eigener Kraft und Leistung und das alleinige Vertrauen auf die geschenkte und im Glauben empfangene Gnade Gottes!         
AMEN!

Pfarrer Georg Mikulski

Sie können sich hier den Andachtstext anhören, gesprochen von Pfr. Mikulski

Die Jahreslosung 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1. Korinther 16,14