Foto des Christus-Gemeindehauses
Foto der Friedenskirche
Foto der Lutherkirche
Logo der Gemeinde

Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Senne

Andacht zum letzten Sonntag nach Epiphanias

„Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.
Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“

Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Verfasser des 2. Petrusbriefes – ein christlicher Schriftsteller aus der Mitte des 2. Jahrhunderts und wohl nicht der Apostel Petrus – erinnert an die berühmte Verklärungsszene aus den Evangelien (vgl. Matthäus 17, 1-9), die ja auch das Evangelium für diesen Sonntag ist.

In dieser bekannten Geschichte hören wir - wie bei der Taufe Jesu - die Stimme Gottes direkt aus dem Himmel, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg gestiegen war: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ Eine göttliche Anweisung unmittelbar von oben … manchmal wäre es schon schön!
Dieser ist der auserwählte Messias und seinen Worten, seinen Geschichten und Taten sollt ihr – sollen wir – vertrauen und  Glauben schenken, indem wir sie in unseren Herzen bewegen!
Der Schreiber des 2. Petrusbriefes befolgt diese Anweisung: Er erinnert sich an diese Geschichte; vielleicht hat er sie auch selber gelesen oder vorgelesen bekommen, da ja die ersten Texte des Neuen Testaments in den Gottesdiensten der jungen Kirche verlesen wurden.
Er hat sich diese Geschichte vergegenwärtigt und sich in sie vertieft; ja, ist in sie hineingekrochen! Ja, er ist selber nochmal mit auf den Berg gegangen und hat das Evangelium, das prophetische Wort, gehört. Dabei geht ihm ein Licht auf;  ja, der Morgenstern ist in seinem Herzen aufgegangen!

Dieser Morgenstern ist der wiederkommende Christus; so wie er in vielen Kirchenliedern besungen wird (vgl. eg 16,1; eg 70,1; eg 440,2). Auch im Wochenlied heißt es (eg 67, 1-3):

„Herr Christ, der einig Gotts Sohn, Vaters in Ewigkeit,
aus seinem Herzen entsprossen, gleichwie geschrieben steht,
er ist der Morgensterne, sein Glänzen streckt er ferne
vor andern Sternen klar;

für uns ein Mensch geboren im letzten Teil der Zeit,
dass wir nicht wärn verloren vor Gott in Ewigkeit,
den Tod für uns zerbrochen, den Himmel aufgeschlossen,
das Leben wiederbracht:

lass uns in deiner Liebe und Kenntnis nehmen zu,
dass wir am Glauben bleiben, dir dienen im Geist so,
dass wir hier mögen schmecken dein Süßigkeit im Herzen
und dürsten stets nach dir.“

(auch zum Anhören auf kirchenjahr-evangelisch.de)

Im Moment findet ja unser Christsein eher im verborgenen, im stillen Kämmerlein statt, wenn wir beten, die Bibel lesen, einen Gottesdienst am Fernseher mitfeiern oder ein Kirchenlied für uns alleine singen. Aber:

Es wird die Zeit kommen, dass wir diesen Morgenstern wieder in unseren Gottesdiensten loben, preisen und ehren werden!

Es wird die Zeit kommen, dass wir wieder gemeinsam sein Wort hören  und das Abendmahl gemeinsam feiern werden, sodass der Morgenstern in unseren Herzen aufgehen wird.

Es wird die Zeit kommen, dass unsere Chöre wieder zur Ehre und zum Ruhm Gottes singen und musizieren werden.

Es wird die Zeit kommen, dass der einst Gekommene und täglich zu uns Kommende, wiederkommen wird.

Herr Jesus Christus:
Erleuchte unsere Herzen durch den Glanz deiner Erscheinung,
dass wir mitten im Dunkel der Welt dein Licht bezeugen.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst
und alle Macht hast in Ewigkeit.
Amen

Ihr Georg Mikulski

Sie können sich hier den Andachtstext anhören, gesprochen von Pfr. Mikulski

Die Jahreslosung 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1. Korinther 16,14