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Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Senne

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Einer trage des anderen Last.
So werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Gal 6,2)

„Das muss ich allein schaffen. Da kann mir keiner helfen.“
Wie oft habe ich das schon gehört, auch schon selbst gesagt oder gedacht.
Und wie traurig sind diese Sätze.
Gibt es wirklich niemanden, den es kümmert, wie es der anderen geht?
Gibt es wirklich keine, die helfen kann?
Oder mag ich mich mit meinen Sorgen und Lasten dem anderen nicht zumuten?
Will nicht zur Last fallen?

Ja, in diesem Satz steckt der Auftrag: Mach dir die Mühe, hilf die Last anderer tragen.
Damit Menschen sich wieder strecken und aufatmen, Kraft schöpfen können.
Lasten abnehmen, wenn ich sie tragen kann.
Lasten mittragen, wenn sie für mich allein auch zu schwer sind.
Auch das ist eine große Unterstützung.
Es gibt Situationen, die so schwierig und langanhaltend sind, dass es keine schnelle Lösung gibt.
Da ist Mittragen und Mitaushalten schon viel. Und wer das schon erleben durfte, dass andere mitgetragen und mitausgehalten haben, weiß, wie gut das tut.

Aber in dem Satz steckt auch: Lass dir helfen.
Du darfst auch Lasten abgeben und dich mittragen lassen.
Mir scheint, dass dies häufig die schwerere Übung ist – einmal etwas abzugeben, mich mit meiner Last auch mal jemand anderem zuzumuten.
„Ich will meinen Kindern nicht zur Last fallen.“ sagen manche.
Warum nicht? Ist das Leben nicht ein Geben und ein Nehmen? Die Kinder – haben die Eltern sie nicht auch getragen in jungen Jahren? Und waren sie dabei wirklich nur eine Belastung?
Kann das im Alter nicht auch sein, dass Unterstützung, gemeinsam verbrachte Zeit beide Seiten bereichert?

Tragt gegenseitig eure Lasten.
So erfüllt ihr Jesu Gesetz. Und dieses Gesetz heißt: „Liebe Gott von ganzem Herzen, mit ganzem Verstand und Gemüt und deinen Nächsten wie dich selbst.“
Wir sind geschaffen, um in Beziehungen zu leben. Und diese vertiefen sich, wenn wir nicht einfach neben einander her leben, sondern uns gegenseitig unterstützen.
Lasten teilen stärkt Verbundenheit und Vertrauen, schenkt Freude – für beide Seiten.
Und wir hinterlassen Spuren in der Welt.
Wer einen schweren Rucksack trägt, dessen Fußspuren sind deutlich sichtbar.
Das Gesetz Christi erinnert uns daran, dass wir einander tragen können und dürfen und dadurch stärker werden.

Christi Gesetz ist zutiefst menschlich, tragfähig und wunderbar.
Jesus Christus hat es übrigens nicht im Befehlston vorgetragen und angeordnet.
Er hat es selbst vorgelebt. Das ist seine Art und Weise, Gesetze zu erteilen.
Und er trägt als erster und letzter mit an unseren Lasten.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Pastorin
Dorothee Seredszus

Die Jahreslosung 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1. Korinther 16,14