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Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Senne

Photo by Devin Avery on Unsplash

Liebe Christinnen und Christen in der Senne,

wussten Sie, dass zurzeit um 5:32 Uhr morgens bei uns die Sonne aufgeht? Nun, um diese Uhrzeit schlafen die meisten von uns noch. Dennoch wird es Licht, ein neuer Tag bricht an. In der Helligkeit des Tages sehen wir vieles anders als in der Dunkelheit. Heller, strahlender. Licht benötigen wir auch für unser inneres Wohlbefinden. Ich erinnere mich gern an einen Urlaub auf Zypern vor vielen Jahren. Innerhalb von Minuten ging die Sonne auf. Ich stand auf dem Balkon und konnte mich nicht sattsehen an der Sonne, die Leib und Seele erwärmte.

All dies fiel mir ein, als ich über den Impuls zum Wochenspruch nachdachte. Er steht im Epheserbrief, Kapitel 5, in den Versen 8b und 9 schreibt der Apostel:

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Viele Menschen in der Bibel sind davon überzeugt: Gott bringt Licht ins Leben, Wärme und Geborgenheit, Erkenntnis und Lebensfreude. Denn Gott wendet sich den Menschen zu. Macht uns zu Kindern des Lichts, in der Nachfolge seines Sohnes Jesus, der von sich gesagt hat: Ich bin das Licht der Welt. In ihm hat das göttliche Licht Hand und Fuß bekommen.

„Meine Mutter war eine Lichtmensch für mich“, erzählte die Tochter beim Trauergespräch. „Sie war sehr gläubig und gütig. Ich habe sie nie ärgerlich oder strafend erlebt. Wenn ich eine schlechte Note nach Hause brachte, tröstete sie mich und organisierte Nachhilfe. Sie nahm sich Zeit für mich. Hörte mir aufmerksam zu. Wenn ich etwas angestellt hatte, fand sie einen Weg, es wieder gut zu machen. Sie versuchte zu verstehen, was in meiner kindlichen und später erwachsenen Seele vor sich ging. Selbst als ich schon erwachsen war, half sie mir, wo sie nur konnte. Sei es mit einer Finanzspritze im Studium oder einem guten Rat, wenn ich nicht weiterwusste. Ich habe viel von ihr gelernt, vor allem, das Vertrauen ins Leben nicht zu verlieren.“

Könnte ich von solchen Lichtmenschen in meinem Leben erzählen? Oder Sie? Ich würde eher von Lichtblicken sprechen, wenn ich Probleme habe und andere Menschen mein Leben erhellen. Immer wieder erlebe mich Momente, in denen ich einen Lichtblick erlebe. Und Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Ja, es gibt viele davon. Vor Zeiten habe ich ein Halteverbotsschild vor dem Haus übersehen. Mein Auto sollte schon abgeschleppt werden, aber ein freundlicher Nachbar alarmierte mich. Am Auto angekommen, rechnete ich schon mit dem Ärger der Umzugsmenschen. Aber einer lächelte mir freundlich und gütig zu und sagte: „Ist doch nichts passiert. Wir haben etwas gewartet. Fahren Sie in Ruhe weg.“ Seine Nachsicht, sein verständnisvolles Gespräch hinterließ in mir den ganzen Tag einen Lichtblick.

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit, schreibt der Apostel Paulus. Denn in der Hafenstadt gab es viel Finsternis: Lug, Betrug, Gier, Götzendienst und Ausbeutung. Davon sollen die Christinnen und Christen nicht nur Abstand nehmen, sondern das Licht in die Welt zu anderen Menschen tragen, sie anstecken, gute Früchte bringen. Damals wie heute. Wir sind Kinder des Lichts und bringen Frucht: Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit.

So gesehen dürfen wir als Christinnen und Christen das Licht weitergeben. Im Großen und Kleinen. Denn auch heute gibt es auf der Welt viel Finsternis und Menschen, die in dieser Finsternis verharren müssen.

Das dürfen wir getrost tun, denn Gott gibt Ihnen und mir den Segen dazu: „Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir“ Jeden Tag und das nicht nur um 5:32 Uhr, wenn die Sonne aufgeht. Damit wir nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben- rund um die Uhr.

Amen.

Es grüßt Sie herzlich,
Ihre Pastorin Sigrid Fillies- Reuter

Die Jahreslosung 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1. Korinther 16,14