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Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Senne

Ostern 2021

Liebe Christinnen und Christen in der Senne,

das zweite Osterfest während der Pandemie.
Hätten Sie letztes Jahr gedacht, dass immer noch so viele Menschen sich anstecken, die Einschränkungen und Schwierigkeiten für viele so groß sind?
Wir sind müde. Die Haut wird dünner. Aber es ist noch nicht vorbei.
Im Neuen Testament werden solche Situationen „Bedrängnisse“ genannt.
Was für ein sprechendes Wort.
In Bedrängnis kommt einem etwas zu nah, schränkt den Bewegungsraum ein, verstellt den Blick, verursacht vielleicht sogar Schmerzen.
Im Neuen Testament ist ein Leben in Bedrängnissen nicht selten, aber kein Grund, die Hoffnung aufzugeben.
Und der tiefste Grund dieser Hoffnung ist Ostern.
Seht auf Jesus, werden die Menschen ermuntert. Jesus hat erlitten, was ihr erleidet.
Aber er wurde von Gott durch den Tod hindurchgebracht zu neuem Leben.
Und so wird es auch für euch sein.

Seit dem ersten Ostern nimmt die Christenheit das für sich in Anspruch: Uns erwartet Leben.

Jesus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Das ist wunderbar, unglaublich, geheimnisvoll, nicht zu fassen.
Ostern übersteigt unser Fassungsvermögen. Denn Gott übersteigt unser Fassungsvermögen.
Und das Neue Testament erzählt von den Erfahrungen mit dem Auferstandenen so, dass das Geheimnis des ewigen Lebens und die Wahrheit der Erfahrung gewahrt bleiben.
Jesus ist lebendig, aber ganz anders als vorher.
Selbst die, die ihm am nächsten standen, erkennen ihn nicht sofort.
Maria Magdalena darf ihn nicht anfassen.
Menschen sehen ihn – und kurz darauf ist er fort.
Jesus zeigt sich an mehreren Orten gleichzeitig – in Emmaus und Jerusalem.
Jesu Auferweckung ist einmalig, noch nie da gewesen.
Da ist etwas in der Zeit passiert, was über die Zeit hinausgeht.
Da haben Menschen etwas erlebt, was sich in den ihnen bekannten Kategorien von Realität nicht ausreichend beschreiben lässt.
Was aber für sie Realität ist. Gottes Realität in ihrem Leben.
Der, der die Welt aus dem Nichts ins Leben ruft, der schafft auch aus dem Tod neues Leben.

Jesus ist tot. Wie kann er wieder lebendig sein?
Aber weil wir das „Wie“ nicht erklären können, muss es doch nicht falsch sein?
Jesus lebt.
Der Tod ist stark.
Gott ist stärker.
Diese Botschaft – seit 2000 Jahren ist sie nicht totzukriegen.
Seit 2000 Jahren sind da Menschen, die sich darauf verlassen im Leben und im Sterben.
Alles Irdische muss durch den Tod hindurch – aber dann Leben. Jesus lebt, mit ihm auch ich.
Ich finde es wunderbar, dass in allen Evangelien die Menschen Zeit brauchen, zur Freude über die Auferstehung zu finden, bis sie wieder Zuversicht und Lebensmut, eine neue Perspektive für ihr Leben finden.
Bis sie Außenstehenden davon erzählen, dauert es sogar mehr als einen Monat.
Anscheinend ist die Botschaft von Jesu Auferstehung nicht unbedingt etwas, was man einmal hört und dann sofort davon überzeugt ist.
Denn es geht nicht um Beweise, sondern um Vertrauen.
Dieses Vertrauen darf wachsen. Aber wie tut es das?
Ich glaube, wir kommen Ostern auf die Spur, wenn wir uns in Jesu Gottvertrauen einüben.
Jesus hat in dem Vertrauen gelebt, dass Gott für uns Menschen sorgt, dass wir genug bekommen und deswegen die Sorge um uns selbst, die uns oft egoistisch macht, lassen können.
Jesus hat in dem Vertrauen gelebt, dass Gottes Liebe alle sucht und sich über alle freut, die kommen.

Die Auferstehung Jesu Christi ist Gottes Bekräftigung, dass Jesus mit seinem Vertrauen nicht falsch lag, sondern dass Gottes Liebe und Fürsorge über den Tod hinausgeht.

Wir können uns an dem orientieren, was Jesus gesagt und getan hat.
Und ich bin mir sicher, wenn wir dem nachleben, dann erleben wir die Lebenskräfte, die den Todeskräften widerstehen.
Wir erleben sie selbst dann, wenn wir, wenn andere Menschen leiden müssen.

Die Lebenskräfte Gottes lassen Hoffnung wachsen und Freude und Gemeinschaft und Kraft und Zutrauen zum Leben, das vor uns liegt und nicht hinter uns. Auch in Bedrängnissen.

So schafft das eine Ostern unzählige Oster-Lebenskraft-Erfahrungen.
Vielleicht überlegen Sie heute einmal, welche Oster-Lebenskraft-Erfahrungen Sie kennen.
Wo haben Sie sie in diesen Wochen erlebt?

Oster-Lebenskraft-Erfahrungen lassen Bedrängnisse aushalten, weil selbst in ihnen Gottes Kraft spürbar ist, die Leben schafft.
Leben ist nicht erst, wenn die Schwierigkeiten überwunden sind.
Leben ist mittendrin.

Oster-Lebenskraft-Erfahrungen halten einen Raum frei, in dem wir Liebe weitergeben können, in dem unsere Hoffnung nicht zerquetscht wird, sondern wachsen kann.
Und sei es als zartes Pflänzchen.
Oster-Lebenskraft-Erfahrungen stärken das Vertrauen, dass selbst die größten Bedrängnisse ein Ende haben werden, weil eine größere und selbstlosere Kraft als unsere am Werke ist.

 

Ein frohes und gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen

Ihre Pastorin Dorothee Seredszus

 

Gott des Lebens,
bei dir gilt nicht: Was tot ist, ist tot.
Bei dir gilt: Was tot ist, will ich zu neuem Leben erwecken.
Was abgestorben ist, soll aufblühen.
Was erkaltet ist, soll warm werden.

Hilf mir, Gott,
die Spuren dieses neuen Lebens zu entdecken
in der Auferstehung deines Sohnes,
überall in der Schöpfung,
in meinem Leben.

Dir lege ich ans Herz die Menschen,
die es schwer haben.
Ich bitte für …..

Öffne mein Herz für deine Osterspuren, Gott,
dass Angst dem Vertrauen weicht,
Trauer der Hoffnung und Gleichgültigkeit der Liebe. Amen.

Sie können sich hier den Andachtstext zu dieser Station anhören, gesprochen von Pfr.in Seredszus

Osterruf des Posaunendienstes in der Evangelischen Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (Klick auf das Vorschaubild startet das Video)

"Christ ist erstanden", Oster-Projektchor des Kirchenkreises Bielefeld (Klick auf das Vorschaubild startet das Video)

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