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Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Senne

Andacht zum Sonntag Judika

Der 5. Sonntag der Passionszeit trägt den lateinischen Namen „Judika“; in Anlehnung an ein Wort aus Psalm 43, dem Wochenpsalm, wo es zu Beginn heißt: „Schaffe mir Recht (Judica), Gott, …!“

In diesem wunderschönen, menschlichen Psalm klagt der Beter Gott sein Leid und seinen Kummer: „Warum hast du mich verstoßen? Warum muss ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich bedrängt? Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?“ Doch am Ende will er sich dennoch auf seinen Gott verlassen: „Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“

Das Evangelium für diesen Sonntag steht bei Markus im 10. Kapitel, die Verse 35-45! Die beiden Jünger, Jakobus und Johannes, wollten sich einen machtvollen Ehrenplatz in der himmlischen Herrlichkeit sichern und diesen schon mal vorab buchen. Diese Episode erinnert an den Rangstreit der Jünger in Markus 9, 33-37, in welchem die Jünger untereinander verhandelten, wer der Größte unter ihnen sei. Es ist entlastend und wohltuend, wie menschlich und schwach doch die Jünger Jesu in den Evangelien dargestellt werden; in ihnen dürfen und können auch wir uns immer wieder erkennen, entdecken und ertappen lassen. In unserer Geschichte antwortet Jesus den Jüngern mit dem Wochenspruch: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ Und weil Christus den Menschen gedient und sein Leben für uns gegeben hat, damit wir frei sind davon der Macht der Sünde und den Mächten dieser Welt, so hat auch die Kirche den Menschen zu dienen und sich für sie einzusetzen.

Das Wochenlied, „O Mensch, bewein dein Sünden groß, … „ (eg 76), und die Epistel aus Hebräer 5, 7-9 zeigen, was Christus für uns Menschen getan hat. Am Karfreitag werden wir das intensiv bedenken und vertiefen.

Ein neuer Predigttext zum Sonntag Judika ist ein Abschnitt aus der Passionsgeschichte bei Johannes (Joh. 18, 28-19,5): Der Inhalt diese Abschnittes ist das berühmte Gespräch zwischen Jesus und Pilatus mit der philosophischen Frage des Pilatus: „Was ist Wahrheit?“, und seinem Staunen über Jesus. „Seht welch ein Mensch!“ Pilatus wird ja bekanntlich in unserem Glaubensbekenntnis erwähnt und in der äthiopischen Kirche sogar als Heiliger verehrt!

Ein gewaltiger Predigttext an diesem Sonntag ist die sogenannte Opferung Isaaks durch Abraham in Genesis 22, von welchem es heißt: „Wer sagt: ich habe diesen Text verstanden … der ist an ihm gescheitert.“ Der Grund für die Auswahl dieses Textes für diesen Sonntag ist wohl die Antwort Abrahams auf Issaks Frage, wo denn das Schaf zum Brandofer sei: „Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer.“

Der zu predigende Text für den kommenden Sonntag ist aus Hiob 19, 19-27 mit dem österlichen Ausspruch Hiobs: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, …“ Eine Predigt dazu können Sie am Sonntag im Gottesdienst in der Friedenskirche hören!

Gebet

Herr, unser Gott, barmherziger Vater!
Wir danken dir, dass du Jesus Christus, deinen Sohn,
für uns in diese Welt gesandt hast.
Wir danken dir, dass wir in ihm den haben,
der für uns lebt, stirbt und das Leben wieder gewinnt.
Lass uns in seiner Nähe und in seiner Liebe bleiben.
Amen.


Pfarrer Georg Mikulski

Sie können sich hier den Andachtstext anhören, gesprochen von Pfr. Mikulski

Die Jahreslosung 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.

1. Korinther 16,14